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Ampel für Cannabislegalisierung?

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Es ist übrigens leider nicht so, dass ein Rezept ein Freifahrtschein wäre.
Richtig ist, dass dir die Beamten nicht den Wagen stillegen oder direkt den Lappen abnehmen dürfen, wenn du deinen Patientenstatus per Rezept nachweisen kannst und keine Ausfallerscheinungen (o. Ä., wie Fahrweise) zeigst. Wozu sie aber - Patient hin oder her - verpflichtet sind, ist die Meldung an die Führerscheinstelle. Diese kann dann, grundsätzlich auch direkt eine MPU anordnen, gegen die du erstmal juristisch vorgehen müsstest.
Dies liegt in der Diskrepanz zwschen §24a StVG und der FeV begründet. Erstere erlaubt die Teilnahme am Straßenverkehr, wenn du dich an dein Rezept hältst, letztere verpflichtet zur Überprüfung der Fahreignung bei Dauermedikation.
Was mich an der Thematisierung der Befürworter und Lobbygruppen (z. B. DHV) bisher wundert ist, dass die Formulierung in der letzten veröffentlichten Änderung des Gesetzes nicht thematisiert/skandalisiert haben. Sollte ich dies nicht ganz falsch verstanden haben, ist die "automatische" MPU dort nämlich nur noch für Menschen mit Patientenstatus vorgesehen.
Dies lässt sich einfach finden, wenn man im letzten Änderungsdokument nach FeV sucht. Auf einer der letzten paarundsiebzig Seiten steht es. Oder eben die Veröffentlichung des Dokuments abwarten, das ja mit Erscheinen auf der Bundestagstagesordnung einsehbar sein sollte, abwarten.
Entweder ich habs falsch verstanden oder diese Themen werden (von Befürwortern) erst besprochen, wenns beschlossen wurde - auf positive Änderungen war bis zur Einbringungen in den Bundestag ja eh nicht mehr zu hoffen.

Edit#1: Deutlicher zum Anfang. Solang dir kein missbräuchlicher Konsum (= anders als verodnet) nachgewiesen wird, kannst du kein Bußgeld bekommen.
Edit#2: Hier die Formulierung aus dem zuletzt (u.a. bei lto.com veröffentlichtem) Änderungsdokument:
"Der bisherige Verweis in § 14Absatz 1 Satz 3 FeV auf Cannabis wird ersatzlos gestrichen. Die Beibringung eines medizinisch-psychologischen Gutachtens kann damit nicht mehr darauf gestützt werden,
dass gelegentliche Einnahme von Cannabis vorliegt und weiterer Tatsachen Zweifel an der
Eignung begründen. § 14 FeV ist bezogen auf Cannabis nur noch anwendbar, wenn
Cannabis als Arzneimittel verwendet wird
." (S. 73)



Ohne das schlecht gemachte und teils widersprüchliche Gesetz verteidigen zu wollen, ganz so merkwürdig ist's nun auch nicht. Die Regelungen gelten nunmal pro erwachsener Person im "Haushalt" und nicht pro Adresse (~Mehrfamilienhaus). Es gibt schon noch einen großen Unterschied zwischen schlecht gemachten, unnötig restriktiven Gesetzen und einem totalitären Staat.
Witzig auch, dass ich noch nirgends gehört habe, dass sich darüber lustig gemacht wurde, dass auch das gemeinsame Rauchen (selbstverständlich streng genommen) weiterhin strafbar bleibt, WENN du im Moment der Weitergabe(!) erwischt wirst. :D aber gut, davor brauch man sich wohl am wenigsten sorgen... wobei... Bayern?! :D
Hmmm das kann schon sein, wird derzeit wohl aber nicht in der Praxis umgesetzt nach meinen Erfahrungen. Rezept war bei mir bisher gleich unbehelligte Weiterfahrt in Süddeutschland. Vielleicht ist es den Herren auch zuviel Papierkram oder sie sind sich eh sicher dass sie am Ende doof damit dastehen...

CC
 

TresPlantas

Well-known member
Grade auf Twitter bzw X gesehen das CanG steht für nächste Woche auf der Tagesordnung:pimp3:
Es steht noch nicht auf der Tagesordnung des Bundestages. Es steht erstmal auf der TO der Ausschüsse. Vor allem auf der Tagesordnung des Finanzausschusses. Damit ist es wahrscheinlich, dass es nächste Woche auch auf die TO des Bundestages kommt.


Die Cdu Csu versucht nochmal Druck zu machen und beantragt eine namentliche Abstimmung. Wahrscheinlich in der Hoffnung, dass die ganzen Gegner (Fiedler und Co), die in letzter Zeit so laut getrommelt haben zu einer Gegenstimme zu zwingen. Das Ganze sollte aber eigentlich durchgehen, da ja auch die Linke mit abstimmt.
 

Codename_Cheech

Active member
Es steht noch nicht auf der Tagesordnung des Bundestages. Es steht erstmal auf der TO der Ausschüsse. Vor allem auf der Tagesordnung des Finanzausschusses. Damit ist es wahrscheinlich, dass es nächste Woche auch auf die TO des Bundestages kommt.


Die Cdu Csu versucht nochmal Druck zu machen und beantragt eine namentliche Abstimmung. Wahrscheinlich in der Hoffnung, dass die ganzen Gegner (Fiedler und Co), die in letzter Zeit so laut getrommelt haben zu einer Gegenstimme zu zwingen. Das Ganze sollte aber eigentlich durchgehen, da ja auch die Linke mit abstimmt.
Hab ja nicht gesagt auf welcher :sneaky::D
Natürlich Spaß, das hab ich nicht beachtet bzw wusste ich nicht das es da unterschiedliche gibt. Aber danke für den Hinweis, das heisst dann Beratung in den Ausschüssen und dann erst im Bundestag?
Das klappt bei deren Tempo innerhalb einer Woche? :eek:
Wenn meine Pflanzen so langsam wachsen würden, würde ich dran ziehen
 

Codename_Cheech

Active member
Das war nur Klugscheisserei von mir. Mit dem was du geschrieben hast war es so eigentlich auch schon sicher drauf.




:LOL:
Wir teilen uns das Recht haben einfach.

Jetzt ist die entkriminalisierung fast in trockenen Tüchern und es heisst nur noch (leider) mit Blick auf den Führerschein Wissing ist Macht...
Da hab ich eher Sorge dass nicht gut angepasst wird.
Aber bevor ich daran denke freue ich mich erstmal über die Entkriminalisierung wenn es nächste Woche dann wirklich feststeht.
 

TresPlantas

Well-known member
Ja, der Führerschein wird noch ne Knackpunkt. Wenn der scheisse geregelt ist einfach Patient sein. Man muss ja nicht endlos viel kaufen jeden Monat. Wenn man dann angehalten wird auf jeden Fall auf nen Bluttest bestehen und bestätigen lassen, dass man keine Ausfallerscheinungen hat. Dann können sie einem eigentlich nichts. Sie müssen dir dann irgendwie nachweisen, dass du deine Medizin nicht wie besprochen eingenommen hast.
Ist zwar teuer aber kein Lappen ist teurer imo
 

Hasch

learning and laughing
Interessant finde ich auch den Namen:

"Entwurf eines Gesetzes zum kontrollierten Umgang
mit Cannabis und
zur Änderung weiterer Vorschriften"

Da wird Legalisierung oder auch Gleichstellung mit Alkohol nicht erwähnt....
 

Alpenglow

Well-known member
Wieso sollte es?
Es ist eine Entkriminalisierung mit abgestecktem Rahmen.
Abwarten wie Säule 2 ausfallen wird, vielleicht kommt man damit etwas näher an Alkohol oder Tabak ran.
Wer Gras an der Kasse neben den Kippen und den Kurzen erwartet liegt weit daneben, vorher verschwinden die Kippen und der Schnaps an der Kasse bevor das passieren wird
 

Hasch

learning and laughing
Weil es afair mal hieß Legalisierung
und auch die Gleichstellung mit Alkohol als Idee war im Gespräch
 

Alpenglow

Well-known member
Weil es afair mal hieß Legalisierung
und auch die Gleichstellung mit Alkohol als Idee war im Gespräch
Ja, so wurde es mal verkauft, ist aber aktuell nicht machbar in der EU, abgesehen von Modellprojekten.
Das was nach all dem verhandeln und hin und her übrig geblieben ist, ist der aktuelle Entwurf bzw Gesetzesvorlage für Säule 1
 

WIIIDZN

Schüler und Lehrer zugleich...
Das wichtigste ist ja im Gesetz drin, die MPU für Konsumenten ist ja mit dem Gesetz Geschichte.
Wo genau soll das denn stehen?

Soweit ich gelesen habe, wird das dann immer noch vor Ort vom jeweiligem Büttel entschieden? #"Anzeichen"

Und die sind ja von Ort zu Ort anders drauf. Hier mit Heuschnupfen wärst du direkt Opfer für das volle Programm und als täglicher Konsument wohl def, am Popo.

Aber egal. Ich will erstmal sehen wie hier 6-12 Planties den Zollbeamten schocken bzw. den Büttel auf der anderen Seite. Haw haw... :biggrin:
 

TresPlantas

Well-known member
Wo genau soll das denn stehen?

Soweit ich gelesen habe, wird das dann immer noch vor Ort vom jeweiligem Büttel entschieden? #"Anzeichen"

Und die sind ja von Ort zu Ort anders drauf. Hier mit Heuschnupfen wärst du direkt Opfer für das volle Programm und als täglicher Konsument wohl def, am Popo.

Aber egal. Ich will erstmal sehen wie hier 6-12 Planties den Zollbeamten schocken bzw. den Büttel auf der anderen Seite. Haw haw... :biggrin:

Ich gehe sowieso davon aus, dass es noch ne ganze Menge Ungereimtheiten gibt und vieles noch vor Gericht ausgefochten werden muss. Da hat der Hanfverband ja auch schon angekündigt, dass sie sich dafür bereit machen Verfahren zu führen und Betroffene vor Gericht zu unterstützen.
 

Hasch

learning and laughing
Wie "einfach" ist es denn ein bestehendes Gesetz anzupassen / zu verändern?

Denke da zB an 3 Plants und davon dann 50 g Maximalbesitz, auch 200m Bannradius is ja in vielen Städten vollkommen realitätsfremd...
 

TresPlantas

Well-known member
Ein Gesetz zu ändern ist ansich kein Problem. Aber ich glaube nicht, dass es da von Seiten der Politik ein großes Interesse gibt. Die sind froh wenn das durch ist und dann soll bitte Ruhe sein. Der Hanfverband hat ja schon angekündigt, dass dann die eigentliche Arbeit losgeht, da es (wie du sagst) jede Menge unpraktikalbe Dinge gibt. Die 200m wurden schon auf 100m gesenkt und die Abstände gelten nur noch für Konsum, nicht für die Clubs (Achtung Halbwissen).

Die 50g zu Hause wird keiner kontrollieren können. Dh es wird in der Praxis definitiv anders laufen. Mit 3 Pflanzen nur 50g zu ernten ist schon echt schwer. Irgendwen wird es dann treffen und dann werden die Gerichte entscheiden. Wenn dies der Fall ist wird wieder ein politischer Prozess in Gang kommen.
Politikzyklus: Problem (Drogenpolitik ist gescheitert) -> Auseinandersetzung (Diskussion in der Öffentlichkeit durch die Beteiligten Akteure, sprich Bürger, Politiker, Dhv usw) -> Lösung (CanG) -> Berwertung der Entscheidung (50g Regelung ist realitätsfern; ungerecht) -> Reaktion (ist das Problem gut genug gelöst?) -> Problem

Das ist ja ein durchgehend fortlaufender Prozess. Wie schnell das geht kann keiner sagen. Aber es wird definitiv irgendwann wieder geänder. Wie und ob besser oder schlechter kann man jetzt noch nicht sagen. Genauso wenig kann man abschätzen ob es 5 Jahre; oder wieder 20 Jahre dauert.
Vielleicht bildet sich durch die teilweise Entkriminalisierung eine stärkere Lobbygruppe, die mehr Einfluss hat. Evtl durch höhere Spenden aus den CSCs. Die Mittel mit denen der DHV arbeitet sind ja absolut lächerlich wenn man es mit anderen Lobbygruppen vergleicht. Eine Stärkung der Interessenvertreter ist vielleicht eine der wichtigsten Begleiterscheinungen der Entkriminalisierung.
 
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