led said:Hallo Leute,
da ich mich intensiv mit Lichttechnik beschäftige und gemerkt habe dass kaum jemand moderne Leuchtmittel wie CDM oder HCI kennt wollte ich hier mal bischen was erzählen. Die CDM ist von Philips und die HCI-Powerball von Osram.
Beides sind MH Lampen jedoch mit einem Keramikkolben aus durchsichtigem Aluminiumoxid anstatt Quarzglas (siehe HQI-TS). Der Keramikkolben hat den Vorteil dass weitaus höhere Temperaturen und Drücke möglich sind was den Wirkungsgrad der Lampe dementsprechend erhöht. Gleichzeitig kann das Entladungsrohr dünner gebaut werden wodurch das Licht besser ausgekoppelt werden kann. Siehe Vergleich HQI-TS zu HCI-TS. Normale MH haben dabei ein Entladungsrohr wie die HQI-TS.
Ausserdem gehen die Metalljodide kaum Reaktionen mit dem Aluminiumoxid ein, ganz anders bei Quarz wo das passiert und dadurch die Lebensdauer stärker begrenzt ist. Dazu verändert sich das Spektrum von Quarzglas MH mit jeder Betriebssekunde langsam während bei den Brennern mit Keramikkolben das Spektrum bis zum Ende der Lebensdauer ziemlich konstant bleibt.
Eine sehr interesante Seite die ich hier auch schon öfters gepostet habe ist:
http://www.hereinspaziert.de/Seh-Wuchslicht_neu/Ergebnisse.htm
Dort wurden die Spektren der aufgezählten Leuchtmittel integriert und dann mit der Photosynthesekurve verglichen.
Was hier vorallem wichtig ist ist die Strahlungsleistung die bei der CDM 942 150W bei 52W liegt und damit einen Wirkungsgrad von 34,7% hat.
Das ist auf der Höhe einer 400W NDL die einen Wirkungsgrad von 33,4% hat bei 138lm/W.
Die neueren CDM Versionen mit dem "T" am ende sind noch besser als die dort auf der Seite Untersuchten. So erreicht eine 70W CDM-T 942 schon 95lm/W und da sie das exakte Spektrum hat hat sie auch den selben Wirkungsgrad.
Zum Vergleich eine 70W NDL hat etwa 78-80lm/W, da sie das selbe Spektrum wie die 400W NDL hat kann man auch hier eine Aussage über den Wirkungsgrad machen: 17-19%.
Eine moderne CDM-T strahlt also gut das Doppelte an Licht ab!
Zwar relativiert sich das etwas bei der CDM-T 830 die nur 29-30% bei 95lm/W hat, jedoch gibt es die CDM-T-Elite 930 mit 7300Lumen oder 104,3lm/W was 32,2% Wirkungsgrad entsprechen würde wenn sie das selbe Spektrum hätte. Update: In der Tat, der Wirkungsgrad der 70W Elite liegt bei 32,7%. Die Philips Lichtingenieure haben beim Spektrum also gut getrickst, dass es zwar eine bessere Farbwiedergabe hat, trotzdem dafür aber pro Lumen die selbe Lichtleistung braucht wie bei dem 830 Spektrum.
Jedoch hat die 930 ein deutlich ausgeglicheneres Spektrum mit mehr Violett, Tiefrot usw. wofür das Auge bei weitem nicht so empfindlich ist wie für Gelb oder Orange. Ergo muss sie bei besserer Lichtausbeute und besserer Farbwiedergabe deutlich besseren Wirkungsgrad haben da die Energie ja nicht aus dem Nichts kommen kann.
Demnächst will ich das Spektrum der CDM-T-Elite 930 integrieren um dann Genaueres sagen zu können.
Betrieben werden sollen sowohl die CDM als auch die HCI mit elektronischen Vorschaltgeräten die man jedoch ziemlich billig bei Ebay gebraucht kriegt.
Ich habe einige Bilder von den Brennern und den Spektren gemacht, deutlich der Unterschied zwischen der 830 und der 930 zu sehen, die 930 hat ein viel ausgeglicheneres Spektrum ohne grosse Lücken.
Ausserdem ist bei der CDM-T-Elite das Entladungsrohr merklich kleiner als bei der normalen CDM-T selber Leistung.
Dadurch sind bei selber Leistung höhere Temperaturen möglich was den Wirkungsgrad erhöht. Das sieht man auch wunderbar nach dem Auschalten wo das Entladungsrohr der Elite deutlich heller glüht was auf eine höhere Temperatur hinweißt.