Doppelpost auf deutsch und englisch, weil nicht alle english so gut verstehen. Ich bitte um Rücksicht.
Zur Umfrage > Ihr könnt mehrere Antworten aussuchen und auch nachträglich ändern.
Ich bin letztens auf Krautinvest.de über diese Firma gestolpert :
https://puregene.pureholding.ch/
Ich weiß nicht so recht, was ich davon halten soll. Was sagt ihr?
Ein kleiner Auszug zu deren Tätigkeitsbereich:
"Mit Erlaubnis der Schweizer Gesundheitsbehörde (BAG) wurden hier nach eigenen Angaben über 1.500 Cannabis-”Strains” (dazu später) aus aller Welt importiert, angebaut, sequenziert und analysiert.
Daraus ergaben sich laut Unternehmen bis 2021 über 6.000 einzigartige Cannabis Genotypen aus 25 000 individuellen Pflanzen; somit wurde das Projekt zur weltweit größten Datenakquise zur Sortenbewertung und Merkmalsfindung. Im Handbuch zum Puregene Field Day 2021 heißt es: “Vieles, was in der Cannabis-Branche falsch läuft, ist auf die fehlende Regulierung von Sortenstandards und Sortenbezeichnungen zurückzuführen.”
Meine Frage:
Aus welchen Quellen stammen die über 6.000 einzigartige Cannabis Genotypen aus 25 000 individuellen Pflanzen?
Weiter heißt es:
"Die Entwicklung verschiedener Cannabis-Sorten (“Strains”) lag wegen der Prohibition lange Zeit in der Hand von “Hobby-Züchtern” und somit fernab jeglicher regulatorischen Kontrolle. Dadurch ist leider eine Situation entstanden, wo aus verschiedenen Samen und Setzlingen mit der gleichen Sortenbezeichnung auf dem Etikett nicht unbedingt Pflanzen mit den proklamierten Eigenschaften dieser Sorte heranwachsen.
Die Zuchten sind schlichtweg nicht ausreichend über mehrere Generationen stabilisiert worden, bevor sie unter einer neuen Namensschöpfung als “neue Sorte” angepriesen werden.
Mehr zum Thema Cannabis-Genetik und Sortenstabilisierung erfahren Sie zum Beispiel bei SensiSeeds. "
Dann sind also alle außer SensiSeeds "Hobbyzüchter"?
Weiter:
"Um eines vorweg zu nehmen, „Strain“ ist die umgangssprachliche Bezeichnung für eine Gruppe von Cannabispflanzen, die, (möglicherweise) aus der gleichen oder einer ähnlichen Zuchtlinie stammen. Wissenschaftlich wird der Ausdruck Strain (Stamm) im Gebiet der Mikrobiologie zur taxonomischen Gruppierung von Bakterien, Pilzen und Viren benutzt, niemals aber in der Botanik. "
Ist zwar korrekt, aber in dem Fall offensichtlich. Erst einmal die alten “Hobby-Züchter” (s.u.) als dumm hinstellen die solch einfache Sachen nicht einmal unterscheiden können.
"Durch zielgerichtete Selektion auf bestimmte Merkmalskombinationen und deren Kreuzung können in Zukunft maßgeschneiderte, bedarfsorientierte Cannabis-Sorten entwickelt werden – und das ganz ohne gentechnische Manipulation des Erbgutes (GMO). Während für THC-haltiges Cannabis das Kriterium zur Selektion in der Vergangenheit einzig der Geruch/Geschmack bzw. das beste „High“ war, wurden wichtige agronomische Eigenschaften in der Sortenentwicklung schlicht vernachlässigt. "
Geistiges Eigentum: Wem gehört die Sorte?
"Viele großartige Sorten aus dem Indoor-Anbau, wo sie oft massiv gedüngt und mit Pestiziden vor Krankheiten geschützt werden, funktionieren daher unter ökologischen Bedingungen outdoor einfach nicht. Cannabis könnte fast überall umweltfreundlich ohne Lampen, Bewässerungs- und Klimaanlagen draußen auf dem Feld wachsen, aber dazu müssen erst einmal die richtigen Sorten für den biologischen Anbau im Freien und je Region entwickelt werden – so wie das bei allen anderen landwirtschaftlich genutzten Kulturpflanzen auch getan wurde und wird. "
Aha, weiter geht es mit Unterstellungen! Was haben eigentlich die auf outdoor spezialisierten Züchter die ganzen Jahrzehnte vor Puregene getan? Nichts?
"Gang und gäbe ist, dass für (registrierte) Kulturpflanzen bestimmte Sortenprüfungsmatrizen existieren, welche für Cannabis erst noch entwickelt werden müssen. Solche Matrizen enthalten Vorgaben z.B. bezüglich des Wertes für Anbau und Nutzung, agronomische Merkmale wie Krankheitsresistenz und Unterscheidungsmerkmale, Homogenität und Beständigkeit über die Generationen, sowie Gestalt/Wuchs und die chemische Zusammensetzung einer Sorte."
Ja eben, so wie alle Züchter arbeiten, schon immer und ewig. Nur halt, ohne bisher die Möglichkeit gehabt zu haben die eigene Arbeit irgendwie zu schützen.
In den Prohibitionsjahrzehnten konnte niemand seine Arbeit schützen lassen und "sharing is caring" war gang und gäbe und immer die beste Möglichkeit einen guten Phänotyp anderen Menschen zur Verfügung zu stellen, um die Genetik zu sichern. Genetik zu teilen, war immer Teil des Austauschs unter bekannten und befreundeten Züchtern und Liebhabern!
Und jetzt kommt m.M.n. womit Puregene Geld verdienen will, auf dem Rücken der Menschen, die in den Prohibitionsjahrzehnten die Genetik entwickelt und/oder bewahrt haben.
Weiter:
"Diese Sortenprüfungsprotokolle für registrierte Sorten sollen Erzeuger und Verbraucher vor betrügerischen Möchtegern-Sorten (“Strains”?!) schützen. Aus dem gleichen Grund existieren auch Qualitätskontrollbehörden für Saatgut, wie z.B. die Internationale Vereinigung für Saatgutprüfung (ISTA). Für Blütencannabis wurden in Europa bereits vereinzelt Standards beim Naktuinbouw (Niederländischer Inspektionsdienst für den Gartenbau) etabliert.
Wer Granny Smith kauft, erhält Granny Smith. Der Vergleich der Analysenzertifikate verschiedener Medizinalcannabis-Batches, welche ein und denselben Sortennamen tragen, jedoch aus anderen Herkunftsländern stammen, beweist: Das ist bei Cannabis (noch) nicht so. Als Zwischenlösung bietet sich laut Dr. Ruckle (CSO Puregene) aktuell an, die Authentizität einer Sorte anhand ihres genetischen Fingerabdrucks festzustellen.
Auch wenn man generell die Patentierung von Lebewesen ablehnt: Wer sich die Arbeit macht und entsprechend Zeit und Geld in eine saubere und reproduzierbare Sortenentwicklung investiert, der sollte auch die Möglichkeit haben, die Früchte seiner Arbeit entsprechend schützen zu lassen."
Die Frage nach dem Patentrecht und die Cannabis-Sortenentwicklung liegen irgendwo an der Schnittstelle zwischen Cannabisregulierung, Sortenregulierung und Patentregulierung, aber es fehlt nicht nur an klar definierten Vorgaben, sondern auch Jahrzehnte an Forschung und Entwicklung die legalen Staaten, wie die USA illegalen Züchtern in Europa vorraus sind. Und wenn wir nicht aufpassen, drängt sich eine Entwicklung in den Bereich, die wir schon bei normalem Saatgut erlebt haben. Ich sage nur Monsanto.
Dann ist es aus mit "sharing is caring" im Cannabisbereich, so wie in jedem Bereich, der von der totalen Kommerzialisierung geschluckt wurde.
Wenn diese Klientel erst einmal heraushat, wie sie uns mit ihren Anwälten völlig legal aus dem Geschäft drängen ist es aus mit Gemeinschaftssinn in der Szene.
Wem kann man noch trauen, wenn sowas stattfindet?
Wem kann man noch Genetik weiter reichen, ohne verklagt zu werden auf Lizenzgebühren oder was auch immer? So etwas wird damit tot gemacht!
Möchte das jemand außer diesen Aktiengesellschaften und deren Aktionären und wenn nein, was können wir dagegen tun?
Oder sehe ich nur Gespenster und die Gefahr ist nicht real?
Seht ihr so wie ich eher die Gefahr das man jetzt als Züchter aufgrund der Puregene Gendatenbank eher Ärger als Nutzen hat in Zukunft?
Wie soll man bei deren Datenbank überhaupt noch unabhängig Genetik kreieren ohne Lizenzgebühren an die zu löhnen?
Da braut sich etwas a la Monsanto im Cannabis-Züchter Bereich zusammen ganz still und leise um uns in Zukunft für jeden verkauften Samen zu Kasse zu beten, weil da Gene aus ihrer Datenbank drinnen sind, oder versteh ich das falsch? Und wenn nicht, verdienen sie mindestens an den Registrierungskosten, wenn man versucht eine Sorte anzumelden. Ich schreibe ganz deutlich “versucht” denn es wird irgendwann unmöglich werden der Datenbank auszuweichen, da so gut wie alles hybridisiert ist und die Gene einfach sehr verteilt sind. Ab wieviel vorhandenem identischen Genabschnitt ist es eine Patentverletzung?
Wie kann man als Züchter überhaupt noch etwas dort anmelden, ohne gleich Gefahr zu laufen in Konflikt mit ihrer Gendatenbank zu geraten?
Hat hier bei Icmag jemand Erfahrung mit Puregene und ihnen Genetik überlassen? Oder stammt deren Genetik (über 6.000 einzigartige Cannabis Genotypen aus 25 000 individuellen Pflanzen) evtl. aus Beschlagnahmungen der Behörden? Bitte teilt eure Erfahrungen und Meinungen.
Schlusswort:
Nicht nur ich würde es hassen, wenn dem Cannabisbereich das gleiche passiert, z.B. wie dem Maisbereich der USA mit Monsanto. Sie halten alle Patente auf GMO Mais Samen und kontrollieren den gesamten Markt der Produktion und des Vertriebs. Sie beeinflussten mit ihrem Geld und über Lobbyisten die Gesetzgebung und übernahmen den gesamten Markt.
Mittlerweile ist Monsanto dabei das gleiche mit dem Cannabismarkt zu mache, kauft massiv Firmen und öffnet Tochterunternehmen im Cannabis-Sektor.
Hawthorne Gardening ist eine dieser Tochtergesellschaften die kreiert wurde um im gesammten US Hydroponics und Cannabis indoor Anbau-Sektor Fuß zu fassen ohne das Monsanto Logo zu tragen.
Also andere Name aber immer noch Monsanto. Und nun ist Hawthorne Gardening dabei alle High profile Firmen im C.-Sektor aufzukaufen. Es ist wirklich gruselig. Schaut es euch mal selber an wieviele firmen denen schon gehören:
https://www.hawthorne-gardening.com/about/brands/
Sie kaufen einfach alles.
2021 haben sie 150.000 000$ in Riv Capital (Cannabis Investments & acquisition) investiert, deren einzige Zweck darin besteht, alle erfolgreichen Firmen zu übernehmen.
2022 kaufte HTG für 16.000.000C$ Kanadas erste dedizierte Cannabis Forschungseinrichtung in British Columbia und hat sich damit schon eine sehr starke Präsenz, wenn nicht sogar Dominanz im C. Sektor erkauft. Das führt natürlich zu viel Druck für kleine unabhängige Firmen, die nicht so massiv viel Geld zur Verfügung stehen haben, um ihre Entwicklungen und Patente schützen zu lassen. Es wird ihnen alles vor der Nase weg patentiert und gehört dann im Endeffekt Monsanto!
Wenn das nicht schleunigst reguliert wird, kaufen diese großen Firmen uns unsere Zukunft vor der Nase weg und schaffen eine Monopolisierung des Marktes.
Dann ist es für kleine Firmen noch schwerer bis unmöglich in dem Bereich Fuß zu fassen und es geht natürlich auch auf Kosten der Qualität der Cannabisprodukte.
Man muss sich nur vor Augen führen, was diese Firmen alles schon für Mist verbockt haben, und das wird sich im C. Bereich natürlich weiter vortsetzen ohne Regulierung.
Eines von Monsantos Anliegen ist genetisch verändertes C., welches sie sich patentieren lassen möchten und welches zwangsläufig für Kreuzbestäubung im Outdoorbereich sorgen wird. Das wird dann zu ungewollter Ausbreitung von ihrem GMO Dreck führen und vielen kleinen Züchtern die Arbeit kaputt machen. Profit ging Monsanto schon immer über Qualität und Sicherheit, wie wir wissen.
Sie haben beispielsweise über Lobbyisten dafür gesorgt das wirklich üble Pestizide doch zugelassen wurden und warum sollte sich das im C. Bereich ändern, wenn denen doch alles möglich gemacht wird mit ihrem vielen Geld.
Und Monsanto macht Bauern abhängig. Die Patentierung von Saatgut entzieht überall auf der Welt kleinbäuerlicher Landwirtschaft den Boden. Ein Bauer, der aus seiner Ernte nicht mehr das zurückbehalten darf, was er für die neue Aussaat braucht, ist kein Bauer mehr, sondern ein Leibeigener. Und nach nur einer Generation geht alles durch Erfahrung vermittelte Bauernwissen verloren.
cheers, tea
Zur Umfrage > Ihr könnt mehrere Antworten aussuchen und auch nachträglich ändern.
Ich bin letztens auf Krautinvest.de über diese Firma gestolpert :
https://puregene.pureholding.ch/
Ich weiß nicht so recht, was ich davon halten soll. Was sagt ihr?
Ein kleiner Auszug zu deren Tätigkeitsbereich:
"Mit Erlaubnis der Schweizer Gesundheitsbehörde (BAG) wurden hier nach eigenen Angaben über 1.500 Cannabis-”Strains” (dazu später) aus aller Welt importiert, angebaut, sequenziert und analysiert.
Daraus ergaben sich laut Unternehmen bis 2021 über 6.000 einzigartige Cannabis Genotypen aus 25 000 individuellen Pflanzen; somit wurde das Projekt zur weltweit größten Datenakquise zur Sortenbewertung und Merkmalsfindung. Im Handbuch zum Puregene Field Day 2021 heißt es: “Vieles, was in der Cannabis-Branche falsch läuft, ist auf die fehlende Regulierung von Sortenstandards und Sortenbezeichnungen zurückzuführen.”
Meine Frage:
Aus welchen Quellen stammen die über 6.000 einzigartige Cannabis Genotypen aus 25 000 individuellen Pflanzen?
Weiter heißt es:
"Die Entwicklung verschiedener Cannabis-Sorten (“Strains”) lag wegen der Prohibition lange Zeit in der Hand von “Hobby-Züchtern” und somit fernab jeglicher regulatorischen Kontrolle. Dadurch ist leider eine Situation entstanden, wo aus verschiedenen Samen und Setzlingen mit der gleichen Sortenbezeichnung auf dem Etikett nicht unbedingt Pflanzen mit den proklamierten Eigenschaften dieser Sorte heranwachsen.
Die Zuchten sind schlichtweg nicht ausreichend über mehrere Generationen stabilisiert worden, bevor sie unter einer neuen Namensschöpfung als “neue Sorte” angepriesen werden.
Mehr zum Thema Cannabis-Genetik und Sortenstabilisierung erfahren Sie zum Beispiel bei SensiSeeds. "
Dann sind also alle außer SensiSeeds "Hobbyzüchter"?
Weiter:
"Um eines vorweg zu nehmen, „Strain“ ist die umgangssprachliche Bezeichnung für eine Gruppe von Cannabispflanzen, die, (möglicherweise) aus der gleichen oder einer ähnlichen Zuchtlinie stammen. Wissenschaftlich wird der Ausdruck Strain (Stamm) im Gebiet der Mikrobiologie zur taxonomischen Gruppierung von Bakterien, Pilzen und Viren benutzt, niemals aber in der Botanik. "
Ist zwar korrekt, aber in dem Fall offensichtlich. Erst einmal die alten “Hobby-Züchter” (s.u.) als dumm hinstellen die solch einfache Sachen nicht einmal unterscheiden können.
"Durch zielgerichtete Selektion auf bestimmte Merkmalskombinationen und deren Kreuzung können in Zukunft maßgeschneiderte, bedarfsorientierte Cannabis-Sorten entwickelt werden – und das ganz ohne gentechnische Manipulation des Erbgutes (GMO). Während für THC-haltiges Cannabis das Kriterium zur Selektion in der Vergangenheit einzig der Geruch/Geschmack bzw. das beste „High“ war, wurden wichtige agronomische Eigenschaften in der Sortenentwicklung schlicht vernachlässigt. "
Geistiges Eigentum: Wem gehört die Sorte?
"Viele großartige Sorten aus dem Indoor-Anbau, wo sie oft massiv gedüngt und mit Pestiziden vor Krankheiten geschützt werden, funktionieren daher unter ökologischen Bedingungen outdoor einfach nicht. Cannabis könnte fast überall umweltfreundlich ohne Lampen, Bewässerungs- und Klimaanlagen draußen auf dem Feld wachsen, aber dazu müssen erst einmal die richtigen Sorten für den biologischen Anbau im Freien und je Region entwickelt werden – so wie das bei allen anderen landwirtschaftlich genutzten Kulturpflanzen auch getan wurde und wird. "
Aha, weiter geht es mit Unterstellungen! Was haben eigentlich die auf outdoor spezialisierten Züchter die ganzen Jahrzehnte vor Puregene getan? Nichts?
"Gang und gäbe ist, dass für (registrierte) Kulturpflanzen bestimmte Sortenprüfungsmatrizen existieren, welche für Cannabis erst noch entwickelt werden müssen. Solche Matrizen enthalten Vorgaben z.B. bezüglich des Wertes für Anbau und Nutzung, agronomische Merkmale wie Krankheitsresistenz und Unterscheidungsmerkmale, Homogenität und Beständigkeit über die Generationen, sowie Gestalt/Wuchs und die chemische Zusammensetzung einer Sorte."
Ja eben, so wie alle Züchter arbeiten, schon immer und ewig. Nur halt, ohne bisher die Möglichkeit gehabt zu haben die eigene Arbeit irgendwie zu schützen.
In den Prohibitionsjahrzehnten konnte niemand seine Arbeit schützen lassen und "sharing is caring" war gang und gäbe und immer die beste Möglichkeit einen guten Phänotyp anderen Menschen zur Verfügung zu stellen, um die Genetik zu sichern. Genetik zu teilen, war immer Teil des Austauschs unter bekannten und befreundeten Züchtern und Liebhabern!
Und jetzt kommt m.M.n. womit Puregene Geld verdienen will, auf dem Rücken der Menschen, die in den Prohibitionsjahrzehnten die Genetik entwickelt und/oder bewahrt haben.
Weiter:
"Diese Sortenprüfungsprotokolle für registrierte Sorten sollen Erzeuger und Verbraucher vor betrügerischen Möchtegern-Sorten (“Strains”?!) schützen. Aus dem gleichen Grund existieren auch Qualitätskontrollbehörden für Saatgut, wie z.B. die Internationale Vereinigung für Saatgutprüfung (ISTA). Für Blütencannabis wurden in Europa bereits vereinzelt Standards beim Naktuinbouw (Niederländischer Inspektionsdienst für den Gartenbau) etabliert.
Wer Granny Smith kauft, erhält Granny Smith. Der Vergleich der Analysenzertifikate verschiedener Medizinalcannabis-Batches, welche ein und denselben Sortennamen tragen, jedoch aus anderen Herkunftsländern stammen, beweist: Das ist bei Cannabis (noch) nicht so. Als Zwischenlösung bietet sich laut Dr. Ruckle (CSO Puregene) aktuell an, die Authentizität einer Sorte anhand ihres genetischen Fingerabdrucks festzustellen.
Auch wenn man generell die Patentierung von Lebewesen ablehnt: Wer sich die Arbeit macht und entsprechend Zeit und Geld in eine saubere und reproduzierbare Sortenentwicklung investiert, der sollte auch die Möglichkeit haben, die Früchte seiner Arbeit entsprechend schützen zu lassen."
Die Frage nach dem Patentrecht und die Cannabis-Sortenentwicklung liegen irgendwo an der Schnittstelle zwischen Cannabisregulierung, Sortenregulierung und Patentregulierung, aber es fehlt nicht nur an klar definierten Vorgaben, sondern auch Jahrzehnte an Forschung und Entwicklung die legalen Staaten, wie die USA illegalen Züchtern in Europa vorraus sind. Und wenn wir nicht aufpassen, drängt sich eine Entwicklung in den Bereich, die wir schon bei normalem Saatgut erlebt haben. Ich sage nur Monsanto.
Dann ist es aus mit "sharing is caring" im Cannabisbereich, so wie in jedem Bereich, der von der totalen Kommerzialisierung geschluckt wurde.
Wenn diese Klientel erst einmal heraushat, wie sie uns mit ihren Anwälten völlig legal aus dem Geschäft drängen ist es aus mit Gemeinschaftssinn in der Szene.
Wem kann man noch trauen, wenn sowas stattfindet?
Wem kann man noch Genetik weiter reichen, ohne verklagt zu werden auf Lizenzgebühren oder was auch immer? So etwas wird damit tot gemacht!
Möchte das jemand außer diesen Aktiengesellschaften und deren Aktionären und wenn nein, was können wir dagegen tun?
Oder sehe ich nur Gespenster und die Gefahr ist nicht real?
Seht ihr so wie ich eher die Gefahr das man jetzt als Züchter aufgrund der Puregene Gendatenbank eher Ärger als Nutzen hat in Zukunft?
Wie soll man bei deren Datenbank überhaupt noch unabhängig Genetik kreieren ohne Lizenzgebühren an die zu löhnen?
Da braut sich etwas a la Monsanto im Cannabis-Züchter Bereich zusammen ganz still und leise um uns in Zukunft für jeden verkauften Samen zu Kasse zu beten, weil da Gene aus ihrer Datenbank drinnen sind, oder versteh ich das falsch? Und wenn nicht, verdienen sie mindestens an den Registrierungskosten, wenn man versucht eine Sorte anzumelden. Ich schreibe ganz deutlich “versucht” denn es wird irgendwann unmöglich werden der Datenbank auszuweichen, da so gut wie alles hybridisiert ist und die Gene einfach sehr verteilt sind. Ab wieviel vorhandenem identischen Genabschnitt ist es eine Patentverletzung?
Wie kann man als Züchter überhaupt noch etwas dort anmelden, ohne gleich Gefahr zu laufen in Konflikt mit ihrer Gendatenbank zu geraten?
Hat hier bei Icmag jemand Erfahrung mit Puregene und ihnen Genetik überlassen? Oder stammt deren Genetik (über 6.000 einzigartige Cannabis Genotypen aus 25 000 individuellen Pflanzen) evtl. aus Beschlagnahmungen der Behörden? Bitte teilt eure Erfahrungen und Meinungen.
Schlusswort:
Nicht nur ich würde es hassen, wenn dem Cannabisbereich das gleiche passiert, z.B. wie dem Maisbereich der USA mit Monsanto. Sie halten alle Patente auf GMO Mais Samen und kontrollieren den gesamten Markt der Produktion und des Vertriebs. Sie beeinflussten mit ihrem Geld und über Lobbyisten die Gesetzgebung und übernahmen den gesamten Markt.
Mittlerweile ist Monsanto dabei das gleiche mit dem Cannabismarkt zu mache, kauft massiv Firmen und öffnet Tochterunternehmen im Cannabis-Sektor.
Hawthorne Gardening ist eine dieser Tochtergesellschaften die kreiert wurde um im gesammten US Hydroponics und Cannabis indoor Anbau-Sektor Fuß zu fassen ohne das Monsanto Logo zu tragen.
Also andere Name aber immer noch Monsanto. Und nun ist Hawthorne Gardening dabei alle High profile Firmen im C.-Sektor aufzukaufen. Es ist wirklich gruselig. Schaut es euch mal selber an wieviele firmen denen schon gehören:
https://www.hawthorne-gardening.com/about/brands/
Sie kaufen einfach alles.
2021 haben sie 150.000 000$ in Riv Capital (Cannabis Investments & acquisition) investiert, deren einzige Zweck darin besteht, alle erfolgreichen Firmen zu übernehmen.
2022 kaufte HTG für 16.000.000C$ Kanadas erste dedizierte Cannabis Forschungseinrichtung in British Columbia und hat sich damit schon eine sehr starke Präsenz, wenn nicht sogar Dominanz im C. Sektor erkauft. Das führt natürlich zu viel Druck für kleine unabhängige Firmen, die nicht so massiv viel Geld zur Verfügung stehen haben, um ihre Entwicklungen und Patente schützen zu lassen. Es wird ihnen alles vor der Nase weg patentiert und gehört dann im Endeffekt Monsanto!
Wenn das nicht schleunigst reguliert wird, kaufen diese großen Firmen uns unsere Zukunft vor der Nase weg und schaffen eine Monopolisierung des Marktes.
Dann ist es für kleine Firmen noch schwerer bis unmöglich in dem Bereich Fuß zu fassen und es geht natürlich auch auf Kosten der Qualität der Cannabisprodukte.
Man muss sich nur vor Augen führen, was diese Firmen alles schon für Mist verbockt haben, und das wird sich im C. Bereich natürlich weiter vortsetzen ohne Regulierung.
Eines von Monsantos Anliegen ist genetisch verändertes C., welches sie sich patentieren lassen möchten und welches zwangsläufig für Kreuzbestäubung im Outdoorbereich sorgen wird. Das wird dann zu ungewollter Ausbreitung von ihrem GMO Dreck führen und vielen kleinen Züchtern die Arbeit kaputt machen. Profit ging Monsanto schon immer über Qualität und Sicherheit, wie wir wissen.
Sie haben beispielsweise über Lobbyisten dafür gesorgt das wirklich üble Pestizide doch zugelassen wurden und warum sollte sich das im C. Bereich ändern, wenn denen doch alles möglich gemacht wird mit ihrem vielen Geld.
Und Monsanto macht Bauern abhängig. Die Patentierung von Saatgut entzieht überall auf der Welt kleinbäuerlicher Landwirtschaft den Boden. Ein Bauer, der aus seiner Ernte nicht mehr das zurückbehalten darf, was er für die neue Aussaat braucht, ist kein Bauer mehr, sondern ein Leibeigener. Und nach nur einer Generation geht alles durch Erfahrung vermittelte Bauernwissen verloren.
cheers, tea
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